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Warum sind die AVM FRITZ!Box und „normale“ Firewalls nicht mehr ausreichend?

17. April 2024 / Security

Wir stellen regelmäßig fest, dass viele Neukunden schwache oder schlecht konfigurierte Netzwerkzugänge verwenden.
Diese Schwachstellen bieten Angreifern nahezu freien Zugang
Es ist höchste Zeit, dass Unternehmen erkennen, dass die Absicherung ihrer IT-Infrastruktur mindestens genauso wichtig, wenn nicht sogar wichtiger ist, als die physische Sicherung ihrer Gebäude.

Um diese Situation besser zu verstehen, lohnt es sich, die technischen Unterschiede zwischen einer Next-Generation Firewall (NGFW) und traditionellen Firewalls oder Heimnetzwerkgeräten wie der AVM FRITZ!Box zu betrachten.

AVM FRITZ!Box

AVM FRITZ!Boxen sind primär für Heimnetzwerke konzipiert und bieten grundlegende Netzwerksicherheitsfunktionen, die für den durchschnittlichen Heimanwender ausreichend sind. Diese Geräte:

  • Konzentrieren sich auf die Bereitstellung von Internetzugang und einfacher Netzwerkeinrichtung.
  • Bieten Standard-Firewall-Funktionen, die hauptsächlich dazu dienen, unautorisierte Zugriffe zu verhindern.
  • Verfügen nicht über fortgeschrittene Sicherheitsfunktionen.

Traditionelle Firewalls

Traditionelle Firewalls sind ein grundlegender Bestandteil der Netzwerksicherheit, der als erste Verteidigungslinie zwischen einem internen Netzwerk und dem offenen Internet dient. Ihre Hauptaufgabe besteht darin, den Datenverkehr zu überwachen und zu regulieren. Sie treffen ihre Entscheidungen auf Basis von vordefinierten Regeln, die sich auf spezifische Ports, IP-Adressen und Protokolle stützen.

Hauptmerkmale traditioneller Firewalls:

  • Paketfilterung: Sie analysieren eingehende und ausgehende Pakete und lassen diese basierend auf festgelegten Regeln entweder durch oder blockieren sie.
  • Zustandsüberwachung (Stateful Inspection): Diese Firewalls verfolgen den Zustand aktiver Netzwerkverbindungen, um sicherzustellen, dass nur Pakete, die zu einer bekannten Sitzung gehören, durchgelassen werden.

Grenzen traditioneller Firewalls:

  • Fehlende Tiefenanalyse: Traditionelle Firewalls können den Inhalt von Datenpaketen nicht inspizieren, um fortgeschrittene Bedrohungen wie Viren oder Malware zu erkennen.
  • Begrenzte Anwendungserkennung: Sie können Anwendungen auf Anwendungsebene nicht identifizieren, was die Kontrolle darüber erschwert, welche Software über das Netzwerk kommuniziert.

Next-Generation Firewalls (NGFW)

NGFWs gehen weit über diese Fähigkeiten hinaus. Sie bieten nicht nur alle Funktionen von traditionellen Firewalls, sondern auch erweiterte Fähigkeiten, um modernen Cyberbedrohungen entgegenzuwirken:

  • Anwendungserkennung und -kontrolle: NGFWs können spezifische Anwendungen identifizieren und steuern, die auf dem Netzwerk laufen, und dabei über den einfachen Port- und Protokoll-Check hinausgehen. Das ermöglicht eine feinere Kontrolle darüber, welche Anwendungen in einem Unternehmensnetzwerk zugelassen werden und wie sie genutzt werden können.
  • Intrusion Prevention Systems (IPS): NGFWs integrieren oft IPS, das aktiv Bedrohungen erkennt und blockiert, indem es den Netzwerkverkehr auf Anzeichen von Angriffen überwacht. Dies hilft, Sicherheitslücken zu schließen, bevor sie ausgenutzt werden können.
  • Deep Packet Inspection (DPI): NGFWs nutzen DPI, um den Inhalt von Datenpaketen zu überprüfen, nicht nur die Header-Informationen. Dies ermöglicht eine gründlichere Überprüfung des Datenverkehrs auf schädliche Inhalte.
  • Threat Intelligence: Viele NGFWs nutzen kontinuierlich aktualisierte Threat Intelligence, um sich gegen die neuesten bekannt gewordenen Bedrohungen zu verteidigen.

 

Für kleine und mittlere Unternehmen, die sich gegen komplexe Cyberbedrohungen schützen müssen, sind traditionelle Firewalls oder Heimnetzwerkgeräte wie die FRITZ!Box nicht ausreichend. Eine NGFW bietet nicht nur fortschrittliche Sicherheitsmaßnahmen, sondern auch die notwendige Anpassungsfähigkeit und Intelligenz, um die ständig ändernden Bedrohungen effektiv zu bekämpfen und das Unternehmensnetzwerk zu sichern.

Aber selbst die beste Technologie kann nur dann wirksam schützen, wenn sie optimal konfiguriert und stets auf dem neuesten Stand gehalten wird.
Unser Tipp: Engagieren Sie sich, informieren Sie sich und sprechen Sie gezielt mit uns oder Ihrem IT-Dienstleister über dieses wichtige Thema.